Donald Trump und die Auswirkungen seiner Politik auf die Wirtschaft

Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Donald Trump – oft als „Trumponomics“ bezeichnet – haben die US-Wirtschaft und die globale Konjunktur in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Mit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar 2025 stehen die USA und die Welt erneut vor einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit und Umbrüche. Im Folgenden werden die wichtigsten Instrumente, Effekte und Risiken von Trumps Wirtschaftspolitik analysiert.


Trumponomics: Grundpfeiler und Ziele

Trumps Wirtschaftspolitik basiert auf vier zentralen Säulen:

  • Steuersenkungen: Insbesondere für Unternehmen und Spitzenverdiener.

  • Deregulierung: Vor allem im Energie- und Industriesektor.

  • Protektionistische Handelspolitik: Mit massiven Zollerhöhungen.

  • Förderung der US-Industrie: Reindustrialisierung und Rückholung von Arbeitsplätzen.

Das erklärte Ziel: Die US-Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze zurückholen und das Handelsdefizit reduzieren.


Aktuelle Entwicklung unter Trump 2025

Nach seiner erneuten Amtsübernahme im Januar 2025 hat Trump mit einer Reihe von Dekreten und Gesetzesinitiativen seine wirtschaftspolitische Agenda verschärft. Die wichtigsten Entwicklungen:

  • Zollpolitik: Massive Zollerhöhungen auf nahezu alle US-Importe, insbesondere aus China (bis zu 60 Prozent), aber auch auf Waren aus Europa, Mexiko und Kanada. Ziel ist es, die heimische Produktion zu schützen und die Handelsbilanz zu verbessern.

  • Steuern: Die Verlängerung und Ausweitung der Steuersenkungen von 2017, die vor allem Unternehmen und Wohlhabenden zugutekommen.

  • Arbeitsrecht: Pläne zur Lockerung des Arbeitsrechts, etwa bei Überstundenvergütung und Mindestlohn, um Unternehmen zu entlasten.


Konkrete Auswirkungen auf die US-Wirtschaft

1. Wachstum und BIP

Die US-Wirtschaft zeigte nach der Corona-Pandemie zunächst eine solide Erholung. Doch bereits Ende 2024 setzte eine Abschwächung ein, die sich unter Trumps neuerlicher Zollpolitik deutlich verschärfte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Quartal 2025 mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorquartal.

2. Inflation und Konsum

Die Inflationsrate ist nach dem Höhepunkt 2022 zwar gesunken, doch die Angst vor einer neuen Teuerungswelle wächst. Die angekündigten Zölle könnten die Preise für Importwaren steigen lassen, was sich direkt auf die Verbraucherpreise auswirkt. Dementsprechend ist die Konsumstimmung auf einen Tiefpunkt gefallen, insbesondere bei demokratischen und unabhängigen Wählergruppen.

3. Aktienmärkte und Unternehmensgewinne

Die Unsicherheit über die weitere Wirtschaftsentwicklung und die Folgen der Zollpolitik haben die US-Börsen schwer belastet. Der S&P-500-Index verlor zeitweise mehr als 13 Prozent an Wert. Viele große US-Unternehmen – darunter General Motors, McDonald’s und Harley-Davidson – melden deutliche Gewinneinbußen oder geben wegen der Unsicherheit gar keine Prognosen mehr ab.

4. Arbeitsmarkt

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist gestiegen. Auch wenn der private Konsum noch als robust gilt, erwarten Experten eine weitere Abschwächung des Arbeitsmarktes und deutlich weniger neue Stellen als in den Vorjahren.


Globale Auswirkungen und Risiken

1. Weltwirtschaft und Handelspartner

Die protektionistische US-Politik bremst nicht nur die eigene Wirtschaft, sondern auch die globale Konjunktur. Die neuen Zölle könnten das weltweite BIP mittelfristig um 0,5 bis 2,3 Prozent senken. Besonders betroffen sind exportorientierte Länder wie Deutschland und China, aber auch Europa insgesamt.

2. Handelskonflikte und Unsicherheit

Die Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen anderer Staaten wächst. Die EU, China, Indien und Mexiko bereiten sich auf einen verschärften Handelskonflikt vor. Die Unsicherheit hemmt Investitionen und belastet die Weltwirtschaft zusätzlich.


Bewertung und Ausblick

Trumps Wirtschaftspolitik ist geprägt von kurzfristigen Impulsen für einzelne Branchen und Wählergruppen, birgt jedoch erhebliche Risiken für die Stabilität der US- und Weltwirtschaft. Die wichtigsten Kritikpunkte:

  • Wachstumsdämpfung: Die US-Wirtschaft droht in eine Rezession zu rutschen („Trumpcession“), da Zölle Importe verteuern, Kosten für Unternehmen steigen und Konsum sowie Investitionen gebremst werden.

  • Staatsverschuldung: Steuersenkungen und höhere Ausgaben treiben das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung weiter nach oben.

  • Soziale Ungleichheit: Die Steuerpolitik begünstigt vor allem Wohlhabende und Unternehmen, während die Mehrheit der Bevölkerung kaum profitiert.

  • Globale Unsicherheit: Die aggressive Handelspolitik schürt Unsicherheit, schwächt internationale Lieferketten und gefährdet die wirtschaftliche Zusammenarbeit.


Fazit

Donald Trumps Wirtschaftspolitik setzt auf Abschottung, Steuersenkungen und Deregulierung – mit dem erklärten Ziel, die USA wirtschaftlich zu stärken. Die Realität zeigt jedoch: Die US-Wirtschaft schwächelt, die Aktienmärkte sind unter Druck, die Konsumstimmung ist schlecht und die Gefahr einer Rezession wächst. Auch international drohen Handelskonflikte und ein spürbarer Dämpfer für das globale Wachstum. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Trumps Strategie die gewünschten Effekte erzielt – oder ob die Risiken überwiegen und die USA sowie die Weltwirtschaft in eine neue Krise steuern.